Festakt zur Eröffnung des Klingefests

Festakt zur Eröffnung des Klingefests

Langjährige Mitglieder des Ehemaligenrats wurden ausgezeichnet

Seckach-Klinge. (lm) Ein ansprechender ökumenischen Gottesdienst in der gut besuchten St. Bernhardkirche mit Pfarrer Kurt Wolf und Prädikantin Ulrike Quoos eröffnete das ganz besondere Klingefest 2025 und den Festakt mit Überreichung der Heinrich-Magnani-Verdienstmedaille an den langjährigen Dorfleiter Dr. Johann Cassar.

Das aktuell sehr präsente Thema „Frieden“ stand dabei im Fokus. Unterstrichen wurde das Thema durch ein Anspiel von zwei Jugendlichen, die demonstrierten, wie gefährdet der Frieden auch unter Freundinnen sein kann, nur durch ein falsches Wort. Und sie fragten die Gottesdienstbesucher: „Wie würden Sie reagieren?“

Vorstand und Dorfleiter Alexander Gerstlauer hob die Geschichte des traditionellen Klingefestes als besonderes Herausstellungsmerkmal einer funktionierenden Gemeinschaft hervor. Diese sei maßgeblich den Menschen zu verdanken, die sich in irgendeiner Form in das Wirken im Dorf einbringen. Im Kerngeschäft der Jugendhilfeeinrichtung, wo es gelte, die Kinder auf ein selbständiges Leben vorzubereiten, helfe dem intakten Umfeld im Dorf auch die – trotz zunehmender finanzieller Schwierigkeiten – erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Landkreis, die in seinem Grußwort auch Landrat Dr. Achim Brötel hervorhob. Nicht selbstverständlich sei das stets offene Ohr und bestmögliche Unterstützung der Seckacher Bürgermeister, beides sei nahtlos von Ekkehard Brand auf Thomas Ludwig übergegangen.

Bei vielen Entscheidungen sei auch der gute Kontakt zum Ring der Ehemaligen unter Leitung von Dr. Georg Kormann überaus hilfreich. So auch bei dem Projekt „Klinge 2030“ in Kooperation von Klingeleitung und Aufsichtsrat, als man konkret definierte, wo die Reise der Klinge in den nächsten Jahren hingehen soll. Im Rahmen dieser Strategieplanungen waren die Verlagerung des Verwaltungsgebäudes/Bernhardsaal ins Haus Benedikt (ehemalige Gaststätte) mit Errichtung eines Anbaus als Ersatz für den nicht mehr verkehrssicheren Bernhardsaal (Baustart im Herbst), aber auch die Sanierung der Bestandsimmobilien in der Kinderdorfstraße (überwiegend aus den 60er Jahren), um die Wohn- und Arbeitsqualität für die Kinder und Mitarbeiter zu steigern.

Dabei sei die Finanzierung für den gemeinnützigen Klingeverein die größte Herausforderung. Man sei froh über die gelungene Sanierung von Haus Pius, der Haus Franziskus aktuell folge. Sagenhaft sei das Ergebnis des neu gestalteten und sanierten Spielgeländes „Gipfelstürmer“, das vollständig durch Zuschüsse und Spenden finanziert und unter vorbildlicher planerischer und aktiver Mitarbeit der Klingekinder mit dem Kinder- und Jugendrat realisiert werden konnte. Seit 2024 richte man das „Klinge Geschichts- und Begegnungshaus“ im 2. Obergeschoss von Haus Raphael als Dokumentationsstätte für die Klinge-Geschichte ein, das beim 75jährigen Dorfjubiläum im Februar 2026 eingeweiht werden soll. Stolz sei man auf das Frühstückscafé, das Irene Schlegel sehr erfolgreich seit 1. März zusammen mit der Versorgung der Übernachtungsgäste betreibe. 2026 stehen dann die Häuser Delp und Kolbe im Schwimmbadweg zur Sanierung an.

Ausgezeichnet wurden langjährig aktive Mitglieder des Ehemaligenrates durch deren Vorsitzenden Dr. Georg Kormann mit dem Klinge-Ehrentaler. Für über 50 Jahre engagiertes Wirken erhielten diese Würdigung Peter Schmackeit als „Wandelndes Klinge-Lexikon“ aus Sicht des Lehrers und aus Sicht des ehemals Jugendlichen Gerd Jahreiss. Für 10 Jahre engagiert im Ehemaligenrat erhielten Susanne Szeitszam und Manuela Maric Urkunde und Gedenkmünze und ehrenvoll gedachte man dabei auch der viel zu früh verstorbenen Brigitte Schnopp.

Die Wertschätzung für die außergewöhnliche Arbeit aller im Kinder- und Jugenddorf Klinge wurde auch in den Grußworten von Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Thomas Ludwig deutlich. Brötel hob die Klinge als unverzichtbaren Partner in der Jugendhilfe und auf vielen anderen Feldern hervor, und unterstrich den Klinge Slogan „Ein Ort zum Leben – Ein Ort der Begegnung“ als Tatsache, auch Dank Frank Grimm als Pädagogischen Leiter und Ekkehard Brand als Aufsichtsratsvorsitzenden. Bürgermeister Thomas Ludwig, ging dieser in seinem Grußwort – ebenso wie der Landrat – auf die über 50jährige Geschichte des Klingefestes mit der unerschöpflichen Kreativität der Hausgemeinschaften ebenso ein wie auf die gelungene Neugestaltung des Spielplatzes und die insgesamt überaus positive Entwicklung der Klinge, was maßgeblich dem Herzblut aller Mitarbeiter, aber natürlich auch dem Großmut aller Sponsoren zu verdanken sei.

Die musikalische Umrahmung des diesjährigen Festaktes wurde von Sängerin Lorena Hurjui und Prof. Kalman Irmai als engem Freund von Dr. Cassar ansprechend gestaltet.

Liane Merkle